We are happy to announce a talk by Thomas Strobel (Università Ca’ Foscari) in the Historical Linguistics Colloquium.
Date: Thursday, July 11, 2024
Room: IG 251
Time: 2 pm – 4 pm ct
Title: „Exzeptiva – Grenzfälle zwischen
Präpositionen und Konjunktionen?“
Abstract:
Während die Semantik von Exzeptiva wie engl. except (for) oder but bereits gut erforscht ist, gibt es zu deren Syntax noch recht wenig Literatur (so etwa zu dt. außer ausführlicher nur Döring & Jay 2017). Im Vortrag konzentriere ich mich auf das Vorkommen von Exzeptivmarkern zusammen mit Nominalphrasen als Ausnahmen. Dabei fällt auf, dass die Kasuswahl nach dt. außer sowie seinen niederländischen und schwedischen Entsprechungen nl. behalve / schwed. (för)utom (hier bei nachfolgenden Pronomina) schwankt. Im Deutschen gilt außer als „(syntaktischer) Einzelgänger“ (grammis bzw. Pasch et al. 2003). Auch nl. behalve wird beispielsweise in der Syntax of Dutch den „Borderline cases“ (Broekhuis 2013: 1.4) zugerechnet und schwed. (för)utom befindet sich laut SAG an der Grenze bzw. ist ein „Mittelding“ (mellanting) zwischen Präposition und Konjunktion (1999: 726, 732). Exzeptivausdrücke können somit zu unserem Verständnis syntaktischer Kategorien beitragen. Mithilfe einer Korpusuntersuchung (DeReKo, IDS Mannheim, Recherche über COSMAS II) soll die Distribution von Exzeptivphrasen näher beleuchtet werden (z. B. Nach- vs. Voranstellung: Niemand ist gekommen außer mein(em) Vater vs. Außer mein*(em) Vater ist niemand gekommen;
Pasch et al. 2003: 602 f.).